Unglaublich, aber wahr, im Bündnerland ist tatsächlich Silber abgebaut worden. Das ist nun schon ein Weilchen her, doch die Spuren sind in einigen Teilen vom Bünderland zu finden. Zufällig haben wir die Steinbockausstellung im Hotel-Restaurant Capricorn besucht. Dabei sind wir auf die Silberminen im Zillis aufmerksam geworden. Im Capricorn gibt es nämlich eine Ausstellung rund um die Region, wo noch weitere Ausflugstipps zu bestaunen sind. Wir haben uns für die Besichtigung der Silberminen entschieden. Diese können dank des Vereines Erzminen Hinterrhein mit vorgängiger Anmeldung besichtigt werden. Im Folgenden findest du einen kleinen Überblick, was dich bei einem Besuch in den Minen erwarten könnte.
Es geht los
Wir treffen uns bei der Kirche in Zillis und steigen in das geländegängige Fahrzeug vom Verein „Erzminen Hinterrhein“. Schon wenige Minuten später finden wir uns auf einer steilen Strasse, welche hinauf zur Alp Taspegn führt. Während der vierzig minütigen Fahrt schwankt und schüttelt der Wagen über die holprige Strasse. Darum ist dieser Ausflug nichts für schwache Mägen. Meter für Meter erklimmt der Geländewagen die südliche Talseite von Zillis. Das ist auch der Grund, weshalb die Schotterstrasse mit engen Kurven und unzähligen Schlaglöchern für den „normalen“ Verkehr gesperrt ist.
Oben auf der Alp angekommen, geniessen wir erst einmal die Aussicht über das Hinterrheintal. Bergkette mit dem Hausberg Beverin ist grandios. Wir erhalten von unserem Silberminen-Führer eine kleine Einführung über die Region und deren Bedeutung von Anbeginn der Zeit. Wir erfahren, dass seit jeher wurde in der Region des Bündnerlandes Eisenerz, Blei und Kupfer abgebaut.
Der Abbau und Transport aus den Bergen hinunter ins Tal und auf die nächstgelegenen Transportfahrzeuge war eine grosse Hürde. Ein paar verrückte Engländer haben es trotz der aufwändigen Logistik gewagt und einen Vertrag mit der Gemeinde abgeschlossen, um Minen zu errichten und das Silbererz abzubauen. Dafür wurde aufwändig eine Seilbahn von der Alp weiter nach unten angelegt und Zufahrtswege wurden ausgeweitet. Weiter wurden Waschanlagen für das Steinpulver eingerichtet, um mithilfe der Zentrifugalkraft das wertvolle Material vom normalen Stein zu trennen.
Wie viel Stein abgebaut und wie viel Tonnen Silber dabei tatsächlich gewonnen wurde, finde es heraus mit einem Besuch in den Silberminen bei Zillis und erkunde die Schönheit der Region.
Anreise von Zillis und Führung
Die Silberminen bei Zillis könnt ihr zu Fuss erreichen. Dazu musst du 2,5 h Fussmarsch einrechnen. Der Aufstieg kann mit der Fahrt durch die geführte Tour zu den Silberminen umgangen werden. Die Führung dauert rund viereinhalb Stunden und die Kosten betragen lediglich 35.- CHF
Treffpunkt
12.30 Uhr bei Posthaltestelle Ausstellung Kirche Zillis
Anmeldung und Information
Bitte bis 17 Uhr am Vorabend bei Viamala Tourismus anmelden.
+41 (0)81 650 90 30, info@viamala.ch
Gut zu wissen
Auf der Alp Taspegn kannst du direkt Käse vom Älpler kaufen. Dieser Käse ist erstens von exzellenter Qualität und der Preis ist im absolut gutem Rahmen! Nimm dazu Bargeld mit, denn aus der Kartenzahlung wird da nichts.
Highlights
1. Murmeltiere
Die Alp Taspegn ist ein schöner Fleck Natur, welche unter anderem Murmeltiere beherbergt. Denn die Tiere lieben diese hügelige Landschaft. Von jeder Ecke tönt das charakteristische Pfeifen der Tiere.
2. Die Führung
Die Führung wird vom Verein Erzminen Hinterrhein in den stillgelegten Minen von Taspegn durchgeführt. Auf den ersten Blick ist nicht ersichtlich, wo die Engländer das Silber abgebaut haben. Nach der Führung ist es auch für das ungeübte Auge ersichtlich, wo sich die Steinbrüche eröffnet befinden.
Die Führer vom Verein Erzminen Hinterrhein können detailliert über in der Region Auskunft geben, nicht nur über den Silberabbau, deshalb ist die Führung unschlagbar kompetent. Deshalb erfährst du viel über die schöne Bergregion.
3. Das Silber
Das Silber findet Mann in Form von Bleioxid im Fels, gut erkennbar als das Blau-Grau schimmernde Zeugs auf dem Gestein. Dieses Bleioxid musste durch die Bergbaugesellschaft aufbereitet werden, um damit Silber herstellen zu können. Dieses chemische Verfahren für die Silberherstellung ist kompliziert und aufwändig, deshalb ist es nicht unmittelbar beim Abbaugebiet aufbereitet worden.
Alle Bilder findest du hier:
Hat dir dieser Beitrag gefallen oder nicht? Dann schreib deine Gedanken in die Kommentar Box unten. Falls du nicht möchtest, dass dein Kommentar veröffentlicht wird, dann lass mich das wissen 🙂
Hey Gregor, toll, endlich wieder einmal eine Ausflugsidee zum Nachmachen. Bin gespannt auf den nächsten 😉
Danke für den ausführlichen Bericht. Die Silberminen kennen wir nicht wäre aber sicher eine Reise wert. Nächstes Jahr gibt es ja mehr Freizeit und da wäre ein Besuch sicher in Betracht zu ziehen.